All systems green. We are READY to Launch!

Ein neues Jahr beginnt. Ich bin kein Freund von guten Vorsätzen, die in einer launigen Stimmung am Jahresende gefasst und eine Woche später wieder verworfen werfen. Aber auf dieses Jahr freue ich mich - die Bewährungsprobe für mein Experiment "Klimaneutraler Haushalt" beginnt.

Verbrenner raus, Elektrofahrzeug her.

Wie aus meiner ursprünglichen Bestandsaufnahme unmissverständlich hervorging, war bislang der Block Mobilität und insbesondere meine tägliche Pendelstrecke zur Arbeit der größte Einzelposten, was den CO2-Fußabdruck betraf. Aus diesem Grund habe ich in einem weiteren Blog-Beitrag mögliche Alternativen zusammengefasst und gegenübergestellt. 

Vermutlich wenig überraschend ist die Entscheidung auf die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs gefallen, mit dem ich künftig meinen Arbeitsweg bestreiten werde. Wir haben uns für den Mazda MX-30 entschieden, der mit einem für uns vernünftig großen (oder kleinen, wie man will) Akku ausgestattet ist, und ansonsten wenig Wünsche offen lässt.

Wir haben uns dafür von unserem 11 Jahre alten Kombi getrennt, mit dem wir tolle Abenteuer und Ausflüge erlebt haben und dessen riesiger Kofferraum durchaus auch immer wieder mal sehr praktisch war. In den vergangenen Jahren haben wir die Größe des Fahrzeugs aber eigentlich kaum mehr benutzt und ihn auch fast ausschließlich im Stadtverkehr eingesetzt - ganz eindeutig nicht das normale Revier für die E-Klasse. 

Der große (und durstigste) Wagen des Fuhrparks hat einen neuen Besitzer gefunden und wir machen in der Familie einen Ringtausch: Für längere Strecken und Urlaubsreisen behalten wir die B-Klasse, die meine Frau auch für den normalen Alltag nutzt. Für die Pendelstrecke nach Hamburg nutze ich den Mazda und fahre vollelektrisch und emissionsfrei. Geladen wird natürlich mit Ökostrom (vom Dach oder dem lokalen Stromversorger). 

Eine neue Ära beginnt

Sicherlich ist ein Elektrofahrzeug nicht die Lösung für jedermann. Für uns passt es nahezu perfekt. Über die neue PV-Anlage werden wir genügend Strom erzeugen, um zusätzlich zu Verbrauchstrom und Heizung auch das Elektromobil versorgen zu können. Wir haben zwei feste Stellplätze auf dem Grundstück, die wir im Zuge der Errichtung der Solaranlage problemlos mit Ladesäulen ausrüsten konnten. Ich kann das Elektromobil also problemlos aufladen, während ich zuhause bin - am nächsten Morgen ist das Auto dann vollgeladen einsatzbereit.

Inwiefern meine Aufstellung zu Verbrauch mit der Realität übereinstimmt, werden die nächsten Monate zeigen. 

Klimafreundlich unterwegs

Mit der Anschaffung des Elektromobils (und der Solaranlage) haben wir den größten Posten aus unserer Klimabilanz entfernt. Damit sparen wir etwas mehr als 5 Tonnen CO2 pro Jahr ein! Ich vermute, dass mein Arbeitsweg sich um einige Minuten verlängern wird (weil ich auf der Autobahn wohl etwas langsamer unterwegs sein werde als bisher), aber auch dies wird sich erst im Lauf der Zeit zeigen. 

Davon abgesehen steigt der Komfort für die Pendelstrecke sogar etwas, weil der Mazda MX-30 einige sehr nette Extras hat, auf die ich mich im Alltag wirklich freue (z.B. das HeadUp-Display und vor allem der adaptive Tempomat, der automatisch im Verkehr "mitschwimmt"). 

Der Anschaffungspreis des Mazdas haut natürlich ins Kontor; dank BAFA-Prämie und der First-Edition-Ausstattung ist dieser aber eigentlich ganz in Ordnung. Da die laufenden Kosten massiv sinken (Wartungskosten deutlich niedriger, Stromkosten deutlich günstiger als Tankstelle, 10 Jahre steuerfrei, günstigere Versicherung), hoffe ich zudem, dass sich auch diese Investition über die Jahre bezahlt machen wird. Das ist aber ganz sicher eine Rechnung, die man erst nachträglich verifizieren können wird.

 

Ernährung

Von dieser großen Änderung abgesehen, haben wir weiterhin an Details gearbeitet. Bei der Ernährung achten wir schon jetzt vermehrt darauf, regional und saisonale Produkte zu kaufen und Bio-Ware den Vorzug zu geben. Auch damit reduzieren wir den Familien-CO2-Fußabdruck um knapp 800 kg im Jahr. Hier würde noch mehr gehen, wenn wir uns vegetarisch ernähren würden - soweit sind wir aber noch nicht.

Konsum

Hier haben wir unsere (normalen) Anschaffungen der letzten Monate nochmals Revue passieren lassen und haben vermutlich für 2019 mit zu hohen Werten gerechnet. Auch achten wir schon länger auf Langlebigkeit und Qualität und kaufen auch einige Dinge gebraucht. Ohne dass wir uns hier gefühlt sonderlich einschränken müssen, zeigt der CO2-Klimarechner hier für unsere Eckdaten 1,6 t CO2 weniger an als für 2019.  

Und dank der Großanschaffungen in den letzten Monaten müssen wir jetzt eh sparen. ;-) 

Öffentliche Emissionen

Die öffentlichen Emissionen ist die einzige Kategorie, an der wir nichts direkt optimieren können. Hier werden die Emissionen des Staates erfasst und auf die Einwohner umgelegt - z.B. Verwaltung, Infrastruktur, Wasserversorgung, Abfallentsorgung usw. Leider sind diese Emissionen gegenüber 2019 gestiegen, von 0,73 Tonnen CO2 pro Einwohner auf 0,86 t. Für unseren Haushalt sind das also 2,58 t CO2-Emissionen. 

Obwohl wir auf diesen Posten überhaupt keinen Einfluß haben, ärgert er mich: es ist nicht nur der einzige Bereich, in dem wir nichts verringern konnten, im Gegenteil ist er für 2021 sogar gewachsen. 

 

Fazit

Damit werden wir für unseren 3-Personen-Haushalt im Jahr 2021 also ca. 11,84 Tonnen CO2 erzeugen. Damit liegen wir pro Person bei einem CO2-Fußabdruck von 3,94 t pro Jahr.

Ob wir richtig gerechnet haben und unsere Annahmen zutreffen, werden wir im Laufe dieses Jahres sehen. Ich werde hier berichten und ggf. Werte berichtigen, wenn wir von unserem Plan abweichen sollten. Zum Ende des Jahres werden wir dann unsere CO2-Emissionen kompensieren. 

Wenn der Plan aufgeht, wird 2021 tatsächlich das erste klimaneutrale Jahr dieses Haushalts. :-)  Wenn das mal kein Grund zum Feiern ist. 

In diesem Sinne: Euch allen ein frohes neues Jahr! 

 

Herausforderung: Klimaneutralität.

Ich möchte meinen CO2-Fußabdruck bereits 2021 signifikant senken und in Zukunft klimaneutral werden. Wenn Du mich auf diesem Abenteuer begleiten willst und Dich für meine Fortschritte und Gedanke interessierst, werde ich auf dieser Seite darüber berichten.

Falls Du Ideen hast oder Dich einer ähnlichen Aufgabe stellst, freue ich mich sehr über Deinen Kommentar oder Deine Nachricht.

 

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